Ein Jahr später errichtete er hinter der Kirche eine kleine Kapelle, die Heilig Kreuz Kapelle, in deren Kellern sich eine Grabstätte befand. Diese sollte als letzte Ruhestätte für Angehörige der wohlhabenden Glasfamilien Hafenbrädl und Abele dienen. Als erste wurde dort die Witwe des Glashüttenbesitzers, Maria Zuzana Hafenbrädl, begraben und bis in die 1950er Jahre waren hier insgesamt 23 Glassärge mit Mitgliedern der Glasfamilie, darunter auch der Vater des Schriftstellers Karel Klostermann (seine Frau stammte aus der Familie Abel).
Die Glashütten von Hůrka wurden nach und nach mit anderen Betrieben ergänzt, z.B für Glasschleifen etc.. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden hier venezianische Spiegel, hauptsächlich für den Export, hergestellt. Seit 1802 gibt es in Hůrka auch eine deutsche Elementarschule, die Kryštof Abel für die Kinder seiner Mitarbeiter gegründet hat. Ende des 19. Jahrhunderts besuchten etwa 100 Kinder diese Schule. Dank des Wohlstands wuchs das Dorf und 1870 gab es 14 Häuser, in denen mehr als 200 Einwohner lebten. Später gab es in Hůrka ein Schloss, ein Hotel, ein Gasthaus, ein Postamt, ein Pfarrhaus, zwei Mühlen und ein Forsthaus. Im zwanzigsten Jahrhundert trat der Verfall der Glashütten ein, was sich auch auf das Leben im Dorf auswirkte. Die Glasmacher in den örtlichen Häusern wurden durch Waldarbeiter (Holzfäller) ersetzt und das Dorf verarmte. Während der Ersten Republik wurde Hůrka jedoch zu einem beliebten Touristenziel. Die Menschen lockte nicht nur die Kapelle und deren Grabstätte mit mumifizierten Körpern an, sondern auch die Natur, insbesondere der nahe gelegene Laka See.
Die Dorfbewohner waren von Anfang an überwiegend Deutsche. Während der Ersten Republik gab es um 1920 insgesamt 369 Einwohner mit deutscher Staatsangehörigkeit und 5 Tschechen. Einer der Tschechen war der örtliche Pfarrer ThDr. Ignác Březina, der hier seit der Zeit der Habsburgermonarchie bis 1938 tätig war. In Jahr 1924 unterstützte dieser Priester zur Gründung einer tschechischen Minderheitenschule , die in Nový Zhůří betrieben wurde. Nach der Münchner Diktatur wurde auch Hůrka Teil des damaligen Dritten Reiches. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der das allmähliche Verfall des Dorfes ein. Die deutsche Bevölkerung wurde umgesiedelt und das Dorf befand sich auf einem Gebiet, das die tschechoslowakische Armee als einen ideal geeigneten Ort für die Errichtung eines Übungsschießplatzes sah. Noch in den frühen fünfziger Jahren spielte das menschenleere Dorf im Film Divá Bára.
In 1952 wurde Hůrka Teil des Militärgebiets „Dobrá Voda“ und wurde bis auf die Kapelle vollständig zerstört. Die Kapelle blieb angeblich stehen, weil sie als Beobachtungsposten genutzt werden konnte. Eine sehr traurige Geschichte ist mit dem Untergang des Dorfes verbunden. Mehrere Soldaten wurden mit der Liquidierung der Grabstätte und der Toten beauftragt. Betrunkene Soldaten trugen Särge mit mumifizierten Körpern heraus, tanzten angeblich mit einigen Verstorbenen und schossen dann die Särge und die Leichenreste mit Maschinenpistolen zusammen. Nach 1989 wurde die Kapelle dank des Kappelenkreises (Mitglieder sind kirchliche, ökologische, andere Institutionen und Privatpersonen aus Bayern) 2003 wieder aufgebaut und eingeweiht. Es gibt auch eine kleine Versöhnungsglocke. Heute sind von den ursprünglichen Gebäuden nur noch die Überreste der Fundamente von Gebäuden und Geländeunebenheiten zu sehen. Neben der Kapelle erinnert auch die sog. „Hůrecká alej“, eine Baumallee von 116 Linden und Ahornbäumen, an das untergegangene Dorf.
Das Modell zeigt, wie der Dorfkern von Hůrka vor dem Zweiten Weltkrieg aussah