Strážný
(ursprünglich Kunžvart, Kynžvart und in Deutsch Kuschward)
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ließ Johannes von Luxemburg auf dem Berg Strážný eine Burg errichten, um die Grenze des Königreichs in dieser Region zu schützen. In den Geschichtsbüchern wird diese Burg erstmals 1359 als „Castrum Kungenslen“ erwähnt. Neben der Grenze bewachte sie zusätzlich auch einen wichtigen Handelsweg (einen Teil des Goldenen Steigs), der über den Grenzwald von Passau nach Vimperk und weiter ins Landesinnere des tschechischen Königreichs führte. Das wichtigste Handelsgut war das aus Passau transportierte Salz. König Wenzel IV. erlaubte den Stadthaltern Vimperk, auf dieser Strecke Zölle zu erheben. Im 16. Jahrhundert verlor die Burg ihre Bedeutung und verwandelte sich nach und nach in eine Burgruine.

 

Im 17. Jahrhundert, im Jahr 1689, wurde eine neue Gemeinde auf dem Goldenen Steig bei Vimperk gegründet, die nach der damals schon verfallenen Burg Kunžvart (Kynžvart, Kuschwarda) benannt wurde. Aufgrund seiner Lage hat sich die Gemeinde gut entwickelt. In den Jahren 1780-1781 wurde hier die Barockkirche der Heiligen Dreifaltigkeit gebaut, die Kardinal Leopold Ernst Graf einweihte. Das Gemälde für die Kirchverzierung wurde vom Bistum Passau gestiftet. Nach einem Blitzeinschlag 1786brannte die Kirche nieder und wurde daraufhin bald wieder aufgebaut, größer als zuvor.. 1790 bestand die Gemeinde Kunzvart aus insgesamt 22 Häusern. Das 19. Jahrhundert brachte der Gemeinde einen weiteren Aufschwung. Der ursprüngliche Handelsweg wurde 1833 durch eine internationale Straße von Prag nach Passau ersetzt, die ebenfalls durch die Gemeinde Strážný führte. Zu dieser Zeit gab es im Dorf bereits 65 Häuser, in denen 626 Einwohner lebten. 1843 wurde das Dorf zu einer Stadt erhoben und erhielt das Recht, drei Jahrmärkte zu veranstalten. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstand hier eine kleine Streichholzfirma.
Před 1. světovou válkou měl Strážný již 93 domů v nichž žilo jeho 680 obyvatel, převážně německé národnosti (v obci byli dva Češi). V tomto období, od 25. 6. 1912 až do vypuknutí první světové války byla přes Strážný (Kunžvart) provozována jedna z prvních mezinárodních autobusových linek ve střední Evropě na trase Pasov – Vimperk. Zájem byl veliký a jen během prvních tří měsíců provozu linka přepravila na 3700 osob. Vážnou ránu zasadil obci velký požár v roce 1920, který zničil mnoho domů. Po mnichovské dohodě byla obec připojena k říši. Po skončení druhé světové války byli němečtí obyvatelé Strážného vystěhování do Německa. Obec postupně změnila zcela svůj charakter. Noví osídlenci neměli k místu vztah a stará zástavba typickými šumavskými domy začala ustupovat zástavbě nové. Ta byla ovlivněna zejména tím, že se v blízkosti nalézal důležitý hraniční přechod.
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Strážný bereits 93 Häuser, in denen 680 Einwohner lebten, überwiegend mit deutscher Staatsangehörigkeit (es gab zwei Tschechen im Dorf). Vom 25. Juni 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, wurde eine der ersten internationalen Buslinien in Mitteleuropa auf der Strecke Passau – Vimperk über Strážný (Kunžvart) betrieben. Das Interesse war groß und allein in den ersten drei Betriebsmonaten transportierte die Linie rund 3700 Personen. Einen großen Schlag erlitt die Gemeinde 1920, als ein großes Feuer ausbrach und viele Häuser zerstört wurden. Nach dem Münchner Abkommen wurde die Gemeinde dem Deutschen Reich zugeteilt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die deutschen Einwohner von Strážný nach Deutschland ausgesiedelt. Die Gemeinde änderte nach und nach ihren Charakter vollständig. Die neuen Einwohner hatten keine Beziehung zu diesem Ort und die alten Gebäude, die einen für den Böhmerwald typischen Baustil hatten, wurden durch neue Gebäude ersetzt. Die Nähe zur Grenze haben den Baustil und den Dorfcharakter beinflusst.

Ende der fünfziger Jahre verlor die Gemeinde definitiv auch ihren ursprünglichen Namen. Anstelle des deutsch klingenden Kunžvart wurde sie nach einem nahe gelegenen Hügel Strážný umbenannt. Die Grenze wurde zu einem Gebiet, das auf beiden Seiten geschlossen sein sollte. Sowohl für mögliche Flüchtlinge aus der Tschechoslowakei, als auch für „Agenten“ aus dem Westen. Im Dorf wurden Grenzschutztruppen stationiert und die Straße, die das böhmische Becken jahrhundertelang mit Bayern verband, wurde verlegt, so dass sie nicht mehr direkt durch das Dorf führte. Auch die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit wurde nach und nach dem Verfall preis gegeben und 1965 in die Luft gesprengt.

Das Modell zeigt einen Teil der Gemeinde Strážný mit dem für den Böhmerwald typischen Baustil und einer Kirche mit der Charakteristik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.